Aktuelle Projekte von Paul Blau:
- Paul Blau: Besondere SeitenPaul Blau | immer wieder neue Kunstwerke in Paul Blaus Internet-Präsentation
- Paul Blau und das Brot-und-Kunst – KollektivPaul Blau und das Brot und Kunst – Kollektiv | 15.10.2024; 20 Uhr KOHI Karlsruhe Lesung am Werderplatzt Karlsruhe
- „Stadtstreifer“Paul Blau | 18.10.2024; 20 Uhr, Bücherland | Lesung mit Paul Blau und Klaviermusik von Tobias Wütz und Hansjörg Meyer-Sonntag
- Unsere goldenen ZwanzigerPaul Blau | 01.09.2024 | Schweighofen 16 Uhr: Konzert mit Chansons von Paul Blau (im Rahmen seiner Jubiläumsausstellung:) Die Zerbrechlichkeit des Leisen vor dem Lärm der Welt
- Die Zerbrechlichkeit des Leisen vor dem Lärm der WeltPaul Blau | Sa, 27.07.2024; 17 Uhr | Klappstuhl-Konzert mit Chansons von Paul Blau im Weingut Brunck, Schweigen
- Als ich wieder einmal in Paris warPaul Blau | 01.05.2024 bis 30.04.2025 | Weingut Brunck, Schweigen
Paul Blau im Internet: | Website: | www.paulblau.org
Immer wieder neue Kunstwerke in Paul Blaus Internet-Präsentation | Paul Blau: Besondere Seiten
E-Mail: derpaulblau@web.de
Das erste kunstportal-bw-Porträt über Paul Blau 1996: worte bilder lieder
Das zweite kunstportal-bw-Porträt über Paul Blau 2010: Wir berühren ein Universum – über den Literaten Martin Schmitt
…dem Alltäglichen mit einem Staunen begegnen
– über Paul Blau, den Photoerzähler
Paul Blau war immer schon und bleibt wohl auch irritierend für mich. Schon als ich ihn vor rund zwanzig Jahren kennen lernte, hat mich dieser Künstler begeistert. In meinem ersten Text über Paul Blau (1997) habe ich ihn beschrieben als einen “Gesamtkünstler“, der für Malerei, Skulptur, Literatur und Musik gleichermaßen “zuständig“ war, der sich also jeder Festlegung verweigerte.
„Eine Form allein ist Einschränkung.“ hatte er schon damals formuliert.
Oft habe ich dann Paul Blau bei Lesungen erlebt, die mich sehr bewegten, so dass ich ihn fortan als Literaten gesehen habe, der künstlerisch „auch noch auf anderen Wegen“ unterwegs ist.
Nun hat Paul Blau seine vielgestaltige künstlerische Arbeit um eine weitere Facette erweitert. Er bleibt der Literatur, der Lyrik eng verbunden, zum Glück. Anders als früher aber erscheinen Paul Blaus Texte oft in Verbindung mit Photographien. Photographien – der Künstler legt Wert auf die alte Schreibweise, auch um seine künstlerische Photographie zu unterscheiden von der heutigen Allerweltsfotografie, die ja dank der Smartphones epidemische Ausmaße angenommen hat.
Paul Blaus Photographien dagegen sind selbst so lyrisch, sensibel sowohl dem Gegenstand gegenüber als auch gegenüber dem Betrachter. Jedes Bild erzählt eine ganz eigene Geschichte.
Auch in der Lyrik geht es ja wesentlich um Bilder. Doch ist es wohl wirklich so, dass das visuelle Medium des Bildes den BetrachterInnen mehr assoziativen Freiraum lässt als „Text“ dies normalerweise vermag.
Wenn Paul Blau nun Photographien und Texte kombiniert, so entstehen Gesamtkunstwerke, die uns in eine ganz eigene Welt entführen und die uns Zeit abfordern – nein: eigentlich sind es Werke, die uns die Zeit schenken, in der wir uns mit diesen Arbeiten beschäftigen.
Auf den folgenden Seiten zeigen wir Ihnen ein paar Photographien von Paul Blau; ergänzt nur durch kurze Zitate des Künstlers über seine Arbeit.
Diese besondere neue Kunstform, die Paul Blau entwickelt hat, möchte ich als Photoerzählung bezeichnen. Dank solcher Bilder können wir (wieder?)
„…dem Alltäglichen mit einem Staunen begegnen“ (Paul Blau)
Jürgen Linde im August 2016
Paul Blau über seine Arbeit
Ich schaffe mit Hilfe der vorhandenen Wirklichkeit eine eigene Wirklichkeit. Das Photo wird Ausdruck eines Gedankens, einer Idee, vielleicht winzigster Partikel einer Geschichte, die bereits in meinem Innern, in meiner eigenen Lebensgeschichte existiert. Ich erfasse eine Atmosphäre, weil es mir möglich ist, ein Bild als Symbol für etwas „auszuwählen“. Oder ich photographiere (bewusst) unscharf, weil ich mit Farben malen will. Ich spiele mit der Überraschung. Ich spiele mit dem Absurden. Der ganze Rest ist letzten Endes Allerweltsphotographie.
Die Abbildung der Wirklichkeit beim Photographieren allein ist mir zu wenig, mir geht es vielmehr um die Darstellung der verschiedenen Ebenen, zu denen wir mehr oder weniger Zugang haben. Nie steht die Darstellung für sich, immer löst sie bei uns ein Mitschwingen aus. Und dieses Mitschwingen ist mein Ziel.
Oder ich schaffe bewusst Befremdung, indem ich scheinbar Unpassendes zueinander bringe oder mit Verfremdung arbeite, beispielsweise Unschärfe einsetze. Kurzum, ich höre auf damit, das Photo an sich Kunst sein zu lassen, vielmehr benutze ich es für etwas, was über das Photo hinausgeht.
Und plötzlich war es, als würde ich meine eigene, mir so vertraute Stadt mit den Augen eines Andern, eines Fremden, eines Überraschten sehen können. Das, was ich hundertmal in Eile übersehen hatte, stürzte mir mit Wucht in die Augen und füllte mich fast mit einer Art Zauber an.
Meine Photographien sind austauschbar, in allen Städten und Ländern finde ich die gleichen Motive, sind es doch immer nur die eigenen inneren Bilder, die ich irgendwo entdecke und aufsammle, als würden sie längst mir gehören. Alles ist Blick und Vorstellung.