Aktuelle Ausstellungen und Projekte von Brigitte Nowatzke-Kraft:
- Jubiläumsausstellung 5 Jahre Kunstfachwerk N6FBM Grötzingen | Gabriele Goerke, Brigitte Nowatzke-Kraft , Olga Sora-Lux, Sandro Vadim: | 29.11 – 15.12.2024 | Galerie Kunstfachwerk N6
- Ausstellung der Mitglieder und SommerfestBBK Karlsruhe | 30.06. – 21.07.2024 | BBK Künstlerhaus Karlsruhe
- FrischLuftKulturBrigitte Nowatzke-Kraft u.a. | 23.06. – 06.10.2024 | Galerie Pforzheim
- Ferne Räume – Norbert Nolte und Brigitte Nowatzke-Kraft23.10. – 12.11.2023 | BBK Karlsruhe
- Grötzinger Kunstwochen im N620.10. – 19.11.2023 | N6 Karlsruhe-Grötzingen
Die fünfte Staffel der erfolgreichen „Karlsruher Literaturclips“ präsentiert neue literarische Projekte der Karlsruher Literaturszene. Alle Lesungen sind vollständig auf der Homepage des Museums für Literatur unter www.literaturmuseum.de und auf dem YouTube-Kanal des Museums abrufbar. Es lesen und sprechen: | Mi., 16.6.2021: Hans-Jürgen Block, Brigitte Nowatzke-Kraft und Dr. Frank Diedrich(ab 12 Uhr)
Internet: www.nowatzke-kraft.de
E-Mail: b.nok@t-online.de
[Der erste Teil des Künstlerinnenporträts über Brigitte Nowatzke-Kraft erschien im Jahr 2003: „Als begänne eine Erzählung…„.]
Brigitte Nowatzke-Kraft (NoK)
76229 Karlsruhe | Fon+Fax: 0721 / 462172]
„Raumblicke – Who are You?“ – über Brigitte Nowatzke-Kraft
Was seither geschah…?
Nach über 20 Jahren kunstportal-bw (Online seit 01.05.1996) und über 220 KünstlerInnenporträts sind unsere Texte weiterhin gut zu lesen, aber natürlich spiegeln sie oft nicht mehr die aktuelle Arbeit der vorgestellten KüstlerInnen, die ja „nicht stehen geblieben“ sind…
In „Was seither geschah“ wollen wir ebendies sichtbar machen:
Brigitte Nowatzke-Kraft ist stilistisch und inhaltlich ihrer künstlerischen Linie treu geblieben, verblüfft aber mit neuen, oft noch konzentrierteren Arbeiten.
Einige davon wollen wir hier einfach zeigen, ergänzt (oder kommentiert?) durch jeweils eines meiner Gedichte (bzw. eine Kurzgeschichte). Diese Fortsetzung hat den Titel „Raumblicke – Who are You?“
Jürgen Linde im Mai, 2019
spät, aber
spät komme ich,
komme ich nach hause?
wohin?
Nun saß er hier ganz oben, auf dem Dach des Hauses; 14 Etagen hatte es, das galt hier in dieser Gegend schon als Hochhaus. Auf das Dach durfte man nicht; das war verboten – wahrscheinlich wegen der Selbstmörder, die ja immer wieder von den Hochhäusern sprangen.
Man kam auch normalerweise nicht hier rauf, aber da Andreas oft hier gewesen war (seine Freundin Christine wohnte hier im 12. Stock bei ihren Eltern) kannte er sich bestens aus und wusste, wie man durch die “Notfalltür“ nach oben kam, ohne Alarm auszulösen.
Andreas war kein Selbstmörder; er war nur hier, um nachzudenken, um sich zu erinnern und um dann – vielleicht, endlich – loszulassen.
Oft genug, nein, überhaupt nicht oft genug, aber „immer wieder“ waren sie abends noch hier oben gesessen, wenn er sie nach hause gebracht hatte.
Zuletzt vor drei Jahren. Dann hatte sie Schluss gemacht.
Er aber nicht. Er war wieder hier, eigentlich war er nie weg gewesen.
Längst war es Zeit, zu gehen, und er fragte sich
wohin?
nie hier?
ein Abstand
zwischen mir?
der ich dem Alltag nicht entweichen kann
mittendrin
und doch als
Beobachter meiner selbst
woanders bin
oder war ich
nie hier?
Heimat
Heimat – wo sie ist
da bin ich (noch?) nicht
niemals dort, wo ich herkomme
nicht hier, wo ich bin
nahe dem Menschen, den ich liebe?
das ergäbe Sinn.
oder irgendwann vielleicht hier, in meinem Kopf?
dort gehörte sie hin
who are you?
if you don’t know
where to go
try to find out
who you are
Jürgen Linde im Mai 2019