Frederick D. Bunsen im Internet:: | https://www.spacetime-publishing.de/index.html
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Bunsen spricht von seiner Kunst als „Kunst mit systemischen Hintergrund“, was zu erklären wäre: Hintergrund ist sicherlich seine langjährige Freundschaft mit Niklas Luhmann, den wir ja zunächst als Soziologen kennen. Bunsen hat erkannt, das Luhmann – mit den Mitteln der Sprache – nichts anderes tut, als “herkömmliche Künstler“ – er beschreibt menschliche und gesesellschaftliche Phänomene und hinterfragt diese. Bevor wir zur künstlerischen Arbeit von Frederick D. Bunsen kommen, ist es nötig, einen Überblick zu geben über die enorme Breite des Schaffens dieses Mannes. Derzeit ist er Professor an der Freien Kunstschule Stuttgart; er war schon mal 7 Jahre lang Kunstprofessor in Rumänien. Der gebürtige Amerikaner lebt in einem selbstrenovierten großen Bauernhaus in Ammerbuch im Schwarzwald, dort ist er heimisch geworden: als wir beim Atelierbesuch draußen im Hof sitzen kommen ständig Leute vorbei, die ihn freundlich grüßen und meist auch ein paar Takte mit ihm sprechen. Er ist also dreisprachig: natürlich native – englisches und amerikanisches Englisch, rumänisch und deutsch. In Ammerbuch geben seine Frau Bettina Baur, die auch Künstlerin ist, Kunstkurse; seine Frau führt darüber hinaus eine kleine Kunstschule – auch im eigenen Haus.
Wie intensiv Luhmann sich mit Kunst befasste, zeigt auch folgender Textauszug aus einem Gespräch, das der Kunstexperte Dirk Baecker gemeinsam mit Frederick Bunsen und Niklas Luhmann führte:
Niklas Luhmann: Ja, ich denke, daß dieser Weltbegriff irgendetwas Unsichtbares oder Unbeobachtbares, in der alten Sprache würde man vielleicht sagen: etwas Geheimes, beibehält. Es ist nicht ein Objekt, das man bezeichnen könnte, sondern es ist ein Kontext, ein leerer Raum, ein unbeschriebenes Blatt, ein Zustand, den man ausfüllen soll und den man nicht zu fassen bekommt, der aber Spielraum gibt für die eine oder die andere Formung der Welt. Es ist also Immer ein Hintergrundsbegriff.
Aus: Bielefelder Stadtblatt iwt
Bunsen ist auch selbst Kunsttheoretiker und wir freuen uns, seit einiger Zeit Texte von ihm im Feuilleton unseres kunstportals-bw zu präsentieren. Vor all diesem wichtigen Hintergrund überrascht kaum mehr, dass Fredrick Bunsens eigene künstlerische Arbeit auch ein breites Spektrum abdeckt.
Neben zahlreichen Bildern, die wir dem Informel zuordnen können,
faszinieren mich persönlich seine Zeichnungen, in welchen es ihm gelingt, mit sparsamen Mitteln (bekannt ist der sogenannte Bunsen-Strich) und meist auch sehr wenigen Farben eine frappierende Lebendigkeit auf die Leinwand zu zaubern. Rot, schwarz und weiß sind die bevorzugten Farben – das sind auch „meine Farben“, wie das kunstportal ja sichtbar macht.
Noch zwei Beispiele aus der Arbeit von Frederick D. Bunsen: