Verborgene Spuren. Jüdische Künstler*innen und Architekt*innen in Karlsruhe 1900 -1950

Städtische Galerie Karlsruhe im kunstportal-bw | 06.05. – 12.09.2021
Eröffnung entfällt wegen Corona: Videofilm zur Ausstellung

Hanns Ludwig Katz: Männliches Bildnis, um 1920, Kunsthalle Emden,
Foto: Elke Walford, Fotowerkstatt Hamburger Kunsthalle
Rudolf Levy: Der Hafen von Marseille mit Kran, 1926
Kunstmuseum Gelsenkirchen, © Kunstmuseum Gelsenkirchen

Die Präsentation stellt erstmals die Kunstschaffenden vor, die durch das unmenschliche Terrorsystem der Nationalsozialisten verfolgt, vertrieben oder sogar ermordet wurden. Die Ausstellung ihrer Werke und die Erzählung ihrer Lebensgeschichten sollen die Erinnerung an diesen dunkelsten Teil der deutschen Geschichte wach halten. Entscheidend ist dabei nicht die Frage, ob sie im Sinne einer spezifisch jüdischen Tradition gearbeitet oder eine entsprechende Ikonografie in das Zentrum ihres Werkes gestellt haben, sondern die Tatsache, dass sie als Künstler*innen, Architekt*innen und Fotograf*innen, die enger oder weiter mit dieser Stadt verbunden waren, zu deren kulturellem Reichtum entscheidend beigetragen haben. Mit Werken unter anderem von Ellen Auerbach, Robert Curjel, Benno Elkan, Richard Fuchs, Liselotte Grschebina, Hilde Hubbuch, Hanns Ludwig Katz, Ludwig Schwerin und Gustav Wolf.

Sonia Delaunay-Terk: Deux Fillettes Finlandaises, 1907, Kunsthalle Emden,
© Foto: Elke Walford, Fotowerkstatt Hamburger Kunsthalle

Die Vorbereitungen für den Aufbau der Ausstellung waren längst in vollem Gang und die Transporttermine für die zahlreichen Leihgaben größtenteils vereinbart. Doch dann wurden die Bedenken immer größer, dass die neue Sonderausstellung „Verborgene Spuren. Jüdische Künstler*innen und Architekt*innen in Karlsruhe 1900-1950“ in der Städtischen Galerie wegen der Covid-19 Pandemie möglicherweise doch nicht wie geplant ab dem 11. Dezember gezeigt werden kann. „Wir haben daher überlegt, ob eine Verschiebung in das kommende Jahr möglich und sinnvoll wäre. Die wichtigste Entscheidungsgrundlage hierfür war natürlich die Reaktion der Leihgeber“, sagt Brigitte Baumstark, Leiterin der Städtischen Galerie Karlsruhe.

Nachdem die Anfragen gestartet waren, dauerte es nur wenige Tage und die allesamt positiven Antworten lagen vor. „Wir sind sehr dankbar, dass alle Leihgeber ohne Ausnahme der Verlegung der Ausstellung in das Frühjahr 2021 zugestimmt haben. Das ist angesichts so hochkarätiger Werke wie beispielsweise einem frühen Gemälde von Sonia Delaunay-Terk aus der Kunsthalle Emden oder den Fotografien von Ellen Auerbach aus der Akademie der Künste Berlin keineswegs selbstverständlich“, so Ursula Merkel, Kuratorin der Schau. Die Ausstellung soll nun vom 6. Mai bis 8. August 2021 gezeigt werden und wird Teil der 25. Europäischen Kulturtage Karlsruhe 2021.