»SVĚTLO«SVĚT (Tschechisch: ‘Welt‘), SVĚTLO (Tschechisch: ‘Licht‘)

SIGNAL Festival / »Plan C« Festival of digital and creative culture. It links contamporary visual art urban space and modern technologies.


Boris Petrovsky u.a. | 14. bis 17. Oktober | 2021 in den Strassen von Prag

»SVĚTLO«SVĚT (Tschechisch: ‘Welt‘), SVĚTLO (Tschechisch: ‘Licht‘)
Performative Installation, SIGNAL Festival 2021

Festival of digital and creative culture. It links contamporary visual art, urban space and modern technologies.

Prag / Prague (CZ)

In Zusammenarbeit / in cooperation mit dem/with Goehte Institut Prag/Prague.

Donnerstag, 14. bis Sonntag, 17 Oktober 2021 in den Straßen von Prag 1, 7 und 8. /Thursday 14th October to Sunday 17th October 2021 in the streets of Prague 1, 7 and 8.

Performative Installation »Gatekeeping« (-S-V-Ě-T-L-O-)
Auf der Sophieninsel (Slovanský Ostrov / Žofín)
Signal-Festival Prag 2021
In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Tschechien

Maße Installation: Höhe 2,7 m, Breite 8 m, Tiefe 5 m
Plexiglas, elektrochrome Folie, Aluminium, Drahtseil, Steuergeräte

Video auf der Webseite petrovsky.de

https://petrovsky.de/GATEKEEPING%20(-S-V-E-T-L-O-)-91

»GATEKEEPING« (-S-V-Ě-T-L-O-)

Eine Lichtinstallation im Schatten des Lichts.

Das minimalistische Kino präsentiert: Das elektrochrome Display. Eine Matrix aus diaphaner Kinetik. Ein Diorama des Schriftfilms mit Umgebung. Eine Projektion der Epiphanien und ihrer Phantome von Wort und Welt, aus Fenstern, Toren und Torhütern.

In der tschechischen Sprache verbirgt sich im Wort „Licht“ (Světlo) das Wort „Welt“ (Svět). Das reizt, dem künstlerisch nachzuspüren, denn Lichtmetaphern und -narrative sind als Initiationsmythen der Welt das Urthema in Religion, Philosophie und Kunst. Im digitalen Zeitalter sind sie zu Reizthemen der technokratischen Informationsbegriffe geworden und scheinen sich geradezu ins Obskure gewandelt zu haben. Fragen dazu sind wieder offen: Wie verhalten sich Welt und Licht, Wort und Welt, Sinn und Sinnlichkeit zueinander? Wie verhalten sie sich jenseits technokratisch-funktionalistischer und religiös-esoterisch-politischer Wunsch- und Angstvorstellungen ohne dabei hinter das „Licht der Aufklärung“ zurückzufallen?

In der elektrochromen Metamorphose, die in der Installation zur eigenen, künstlerischen Wirkform wird, treten die scheinbaren Gegenspieler Transparenz und Opazität, Sein und Nichtsein, Sinn und Sinnlichkeit überraschend unscharf miteinander an, ohne sich ineinander aufzulösen – im Zusammenspiel mit den Lichtern der Stadt und des Himmels, mit dem Rest an Dunkelheit in der Nacht und den geworfenen Schatten am Tag.

Die in der Installation nebulös erscheinende und verschwindende Zeichenkette S-V-Ě-T-L-O ist auch als Nachhall auf die Neonschrift „Mehr Licht!“ zu lesen, die im Winter 2020/21 durch das Signal Festival an der Fassade des Goethe-Instituts in Prag präsentiert wurde.

„Mehr oder weniger Licht?“ könnte nun die Frage sein.

Bedeutet ein weniger an Licht, wenn es technisch mit Information oder Daten gleichgesetzt wird, ein mehr an Sicht auf die Welt und auf uns selbst?

Bleibt jede Lichtmetaphorik obskur?