Malerei auf Leinwand und Papier
Ausstellung der GEDOK Karlsruhe | 06.03. (verlängert) – 02.05.2021
Eröffnung: Freitag, 05.03.2021, 16 – 20 h, in Anwesenheit der Künstlerin
Ausstellungsort: GEDOK Künstlerinnenforum Karlsruhe, Markgrafenstr.14 (Ecke Fritz-Erler-Str.), D-76131 Karlsruhe
Öffnungszeiten: Mi. – Fr. 17 – 19 Uhr. Sa. + So. 14 – 16 Uhr
Falls es durch Corona-Verordnungen Einschränkungen gibt, können Besucher*innen die Ausstellung nach Terminabsprache einzeln besichtigen: Mo – Fr von 15 – 19 h.
Finissage: So. 28.03., 16 – 20 Uhr, in Anwesenheit der Künstlerin
Begleitende Veranstaltung: So. 07.03.2021, 17 h,
Lesung zum Internationalen Frauentag: Martina Bilke stellt ihren Roman „Auf einem Baum der Kuckuck“ vor
Corona-bedingte Änderungen vorbehalten!
Während einer stillen, konzentrierten Betrachtung halten die Gemälde Uschi Lüdemanns zwei Wege des Sehens bereit, ohne einen der beiden Wege ausdrücklich hervorzuheben.
Der erste Weg nimmt seinen Ausgang bei den elementaren Grundlagen der sogenannten „absoluten Malerei“. Reine Malerei, die sich auf sich selbst bezieht – auf Farbe und Farbträger, auf Werkmittel und technische Verfahren des Farbauftrags. Neben diesen Kriterien sind noch Gestus und Impetus wichtig, also die Art der Auseinandersetzung mit dem Material und die eigene künstlerische Haltung. Wie zum Beispiel die Farbe auf die Leinwand oder das Papier gelangt und ob dies in einer analytischen oder eher abstrakt-expressiven Weise geschieht. Bei Lüdemann ist es genau die malerische Geste, die farbintensiv zum zweiten Weg führt und mögliche Sichtweisen außerhalb einer absoluten Malerei nicht nur zulässt, sondern geradezu aufruft.
Für ihre großformatigen Bilder setzt die Malerin eine aufwendige Lasurtechnik ein. Dadurch kommt es ständig zu Überlagerungen und Verschiebungen von hellen und dunklen Flächen sowie sich zueinander konträr verhaltenden Farbtönen. Zahlreiche Farbverläufe prägen den Binnenraum, der sich bis über die Bildränder der Leinwände erstreckt und gelegentlich von Farbfäden durchlaufen wird. Die so fast beiläufig hervorgerufene räumliche Wirkung in den Bildern Lüdemanns ist immens. Sie erstreckt sich nach allen Seiten und reicht weit in die Tiefe. Nicht immer erweckt die Raumwirkung unweigerlich Assoziationen zu Naturempfindungen und Landschaften. Viel häufiger geht die Wirkung von dem, was ein Raum zu sein scheint, in eine sphärische Wirkung über: die Gemälde von Uschi Lüdemann sind in erster Linie sphärische Bilder. Sie stiften ein metaphysisches Seherlebnis, das mit realistischen Anordnungen gar nicht oder nur schwer zu fassen ist. (Text: Joachim Schwitzler [gekürzt])
Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Karlsruhe