Die Kunsthalle Karlsruhe setzt mit Neuhängung einen Schwerpunkt auf den Expressionismus
Explosive Farben, markante Formen: Gemälde des Expressionismus sind seit dem 4. Dezember 2024 wieder in der Sammlungspräsentation der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe im ZKM zu sehen. Die Neuhängung des Ausstellungsbereichs Moderne richtet nun unter anderem den Fokus auf das Schaffen der Künstlergruppen Brücke und Blauer Reiter. Damit reagiert die Kunsthalle auch auf Wünsche der Besucher*innen nach Werken von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Franz Marc neben solchen von Wasily Kandinsky und anderen. Sie treten in einen lebendigen Dialog mit neusachlichen Tendenzen der 1920er Jahre, Arbeiten aus dem Bauhaus-Umfeld und abstrakten Arbeiten der Gruppe Abstraction-Création. Den Abschluss des Ausstellungsrundgangs, der im Spätmittelalter beginnt und über 600 Jahre Kunstgeschichte erzählt, bilden nun abstrakte Kompositionen von Fritz Winter, Otto Freundlich und Victor Vasarely.
Bei der Auswahl der Exponate spielten neben kunsthistorischen Fragen auch Themen wie Migration und Exil eine wichtige Rolle, um die biografischen Brüche und politischen Umwälzungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu reflektieren. Neben Protagonisten wie Wassily Kandinsky und Lyonel Feininger rücken auch Künstler wie Rudolf Levy und der zu Unrecht in Vergessenheit geratene Maler Jean Xéron in den Fokus. Ihre Bilder erzählen eindrucksvoll von den Herausforderungen und künstlerischen Neuanfängen einer Generation, die die Kunstgeschichte nachhaltig geprägt hat.