ZKM Karlsruhe | 03.12.2024; 18 – 20 Uhr | Kommen wir ins Gespräch?
Wie können wir als Menschen mit intelligenten Software-Agenten interagieren? Welche Chancen und Herausforderungen bringt die Zusammenarbeit mit solchen Systemen mit sich? Wie beeinflussen unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale, Fähigkeiten und Wissensressourcen der Agenten die Zusammenarbeit? Und wie gestalten wir als Menschen die Interaktion mit solchen Systemen?
Bild links: © Yannick Hofmann, Fraunhofer IAO
Große Sprachmodelle (Large Language Models / LLMs) sind inzwischen für viele von uns zu alltäglichen Werkzeugen geworden, und Begriffe wie „prompten“ könnten bald wie „googeln“ oder „surfen“ Einzug in den Duden halten. Multiagentensysteme deuten hier einen weiteren Schritt in der Entwicklung an, indem sie das Paradigma der „Gedankenkette“ einführen – einen mehrstufigen Prozess, der mit einem Dialog zwischen menschlichen Expert:innen vergleichbar ist. Verschiedene KI-Agenten, basierend auf LLMs, verhandeln also miteinander über die Lösung eines Problems.
Unsere Welt ist geprägt von solchen Aushandlungsprozessen – ob auf sozialer, politischer oder wirtschaftlicher Ebene. Multiagentensysteme können komplexe Aufgaben in Arbeitsteilung bearbeiten. Sie nutzen dabei schrittweise Argumentationsketten, um Lösungen zu erarbeiten, die durch wiederholtes Überprüfen und Neujustieren der Ausgaben eine höhere Verlässlichkeit aufweisen. Diese Kommunikation zwischen den Agenten erfolgt in natürlicher Sprache und ermöglicht es somit, auf sehr natürliche Art und Weise Menschen in diesen Prozess mit einzubeziehen und eröffnet neue Möglichkeiten für kreative Ideenfindungen und die Lösung von Problemen in der Mensch-Maschine-Interaktion.
Die Veranstaltung Multiagentensysteme. Kommen wir ins Gespräch? untersucht künstlerisch und technisch die Schnittstelle zwischen Mensch und KI. Im Rahmen der Veranstaltung wird ein erster Prototyp eines Multiagentensystems präsentiert, der Teil einer interaktiven medienkünstlerischen Installation von Daniel Heiss (ZKM | Karlsruhe) und Yannick Hofmann (Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation) ist. Diese Installation simuliert Aushandlungsprozesse in Gruppen, die sowohl aus menschlichen als auch nicht-menschlichen Akteuren bestehen. In einer Live-Simulation erleben die Teilnehmenden der Veranstaltung, wie verschiedene KI-Agenten zusammenarbeiten und Aufgaben lösen. Dabei liegt der Fokus zum einen auf den Möglichkeiten zur Interaktion mit solchen Systemen, aber ebenso auf den Möglichkeiten der Konfiguration solcher Systeme. Wie können wir die künstlerischen, technischen und ethischen Fragen der Mensch-Maschine-Interaktion gestalten, um die Zukunft dieser Beziehungen sinnvoll zu beeinflussen? Wir laden Sie ein, in einer offenen Diskussion Ihre Perspektiven zu teilen und gemeinsam Antworten auf diese komplexen Fragen zu finden.
Digitalisierung im Dialog – digilog@bw
Dieser Vortrag ist Teil des Projekts »Techno Anima – Multimodales Interagieren mit einem Multiagentensystem«, das durch das Fraunhofer-Netzwerk »Wissenschaft, Kunst, Design« gefördert wird. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation begleitend zur aktuellen Ausstellung »Digiloglounge N°4. Du hast einen neuen Follower!« statt, die sich mit den Auswirkungen digitaler Services und Technologien auf unsere Identität und Wahrnehmung der Welt auseinanderzusetzt.
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