Mehr Infos und Bilder | Städtische Galerie Karlsruhe |  18.07. – 08.09.2024 | Hydromedia – Seeing with Water

Mit den „Biochromatic Studies in a Rhine Floodplain“ präsentiert das Künstlerduo
Arja Hop & Peter Svenson eine biochromatische Karte, die mittels extrahierter Farbstoffe vom Berg-Ahorn und von der Stieleiche aus einem Areal des Kastenwörter Walds, einer Überschwemmungsebene des Rheins, entstand. Die monochromen Bilder verdeutlichen den Einfluss auf das Ökosystem durch klimatische Verhältnisse und den menschlichen Einfluss.

Arja Hop & Peter Svenson, Acer pseudoplatanus & Quercus robur, floodplain area Kastenwört forest, 2024
© Arja Hop & Peter Svenson

Alina Schmuch thematisiert in ihren Videoarbeiten „Bathroom Studies“ die Schnittstelle zwischen Technologie und Körper und stellt digitale Infrastrukturen, wie beispielsweise Serverräume oder Glasfaserkabel, Abwasserleitungssystemen gegenüber. Sie wirft zudem einen Blick auf die Thermalbäder am Oberrhein sowie auf die Rolle des Wassers als Träger oder Leiter geologischer und ökologischer Informationen.

Jiajia Qi betont in ihrer ortsspezifischen Installation „I Have Asked Many People About You“ die fließende und transformative Natur des Wassers und konzentriert sich zugleich auf die Rolle von Calziumcarbonat (CaCO3) in der Wasseraufbereitung. Durch die Verwendung von recyceltem Calziumcarbonat, das u. a. bei der Herstellung von Papier oder Backpulver verwendet wird, hebt sie die Beziehung zwischen industriellen Prozessen und dem alltäglichen Leben hervor.

Jiajia Qi, I Have Asked Many People About You, 2024, © Jiajia Qi

Eine poetisch-romantische Vorstellung des Rheins wird in Luiz Zanotellos Arbeit „A metric below distance“ technischen Ansätzen zur Begradigung des Flusses gegenübergestellt. Die Grundlage dafür bilden die Pläne des Ingenieurs Johann Gottfried Tulla (1770–1828) und das Gedicht „Abend am Rhein“ von Adelheid von Stolterfoth (1800–1875). Beide Persönlichkeiten träumten von einer Idealisierung des Rheins und brachten den Fluss in eine strikte Form: auf der einen Seite durch technische Pläne zur Begradigung und auf der anderen Seite sprachlich durch strenge Metrik (Verslehre). Zanotello versucht in der Gegenüberstellung dieser Perspektiven den Rhein von den auferlegten Strukturen zu befreien und fragt: „How can a river and a poem be freed from the straightening of their lines?“

Luiz Zanotello, A metric below distance, 2024, © Luiz Zanotello

Die Ausstellung an der SGK entstand in Kooperation mit der HfG Karlsruhe. Sie findet anlässlich des Ornamenta 2024 Lust Programms statt und ist Teil des Themas Bad Databrunn. Zudem wird sie durch Karlsruhe Unesco City of Media Arts unterstützt.
Zuvor richteten die Royal Academie of Fine Arts Antwerpen und die Hogeschool voor de Kunsten Utrecht im Rahmen des EU-Projekts die „Hydromedia“-Ausstellung von jeweils 4 internationalen Künstler*innen aus. In den Technischen Sammlungen Dresden präsentieren vom 23. November 2024 bis 16. März 2025 alle 13 Hydromedia-Künstler*innen in einer abschließende Gruppenausstellung nochmals ihre Arbeiten.

Soft-Opening: Die Ausstellung ist am 18. Juli 2024 ab 16 Uhr geöffnet. Um 19 Uhr findet im Rahmen des Rundgangs 2024 der HfG Karlsruhe eine Einführung in die Ausstellung statt.

Am 19. Juli 2024 finden begleitend zur Ausstellung von 10 bis 17 Uhr vier Workshops in der HfG statt. Weitere Informationen und Anmeldung unter: https://hfg-karlsruhe.de/aktuelles/hydromedia-seeing-with-water-180724-080924-staedtische-galerie-karlsruhe/

Mehr zum Projekt: https://hydromedia.org/