Galerie Stadt Sindelfingen | 11.05.25-14.09.25 | Eröffnung: 10.05.2025, 18 Uhr

Mit Gianni Caravaggio und Johannes Wald treffen in unforeseen zwei konzeptuelle Bildhauer aufeinander, deren puristischen Werke ein poetisches Momentum bergen. Während Gianni Caravaggio den Blick ins Universum richtet und von einer existentiellen Realität seiner Kunst ausgeht, ist die Poesie bei Johannes Wald Resultat einer anhaltenden Befragung des eigenen Künstlerdaseins, die den Ursprung von Kreativität, Fantasie und Vorstellungskraft untersucht, und das nicht rational Erklärbare als Ausgangspunkt nimmt. Walds Arbeiten sind dabei selbstreflexiv in zweierlei Hinsicht, denn sie beschäftigen sich mit den im Unterbewusstsein entstehenden künstlerischen Prozessen und ergründen, wie Gedanken zu Objekten werden, die die Welt als materialisierte Entitäten erobern. Gleichzeitig sind sie aber auch Reflexionen über die Existenzbedingungen der Bildhauerei, die sowohl das Material, formal-ästhetische Überlegungen sowie die historische Dimension des Mediums einbeziehen.

Gianni Caravaggios Arbeiten hingegen sind Metaphern der kosmischen Ordnung, der die Realität unterworfen ist. Die Natur, ihre Kräfte und Erscheinungen werden zu Manifestationen des Geistes, die sich in der subjektiven Wahrnehmung der Betrachtenden zunächst formen, dann verwirklichen und so eine immer neue, individuelle Bedeutung annehmen. Sie werfen uns auf unsere eigene schicksalhafte Existenz innerhalb des universellen Gefüges zurück, in dessen Raum-Zeit-Kontinuum das menschliche Dasein nichtig, aber dennoch wundersam erscheint.

Gemeinsam begeben sich Gianni Caravaggio und Johannes Wald in unforeseen auf die Suche nach der Essenz der Kunst, wohl wissend, dass sie unvorhersehbar und immer im Fluss bleibt.

Ausstellungseröffnung: 10. Mai 2025, 18 Uhr

Kuratorin: Hannah Eckstein