Hinkelstein 26 | 16.02.2025 | Lose Enden sind der Anfang

Hinkelsteinprogramm für 2025 ?

Wie immer geht es hier im Hinkelstein (wie ja im kunstportal baden-württemberg insgesamt) um die Kunst , um die Künstler, die Kunst schaffen und um uns Kunstbetrachter, Rezipienten – darum, wie wir damit umgehen können, wie wir verstehen (erkennen und erspüren), was Kunst für uns ist. Ich möchte eine Reihe loser Enden vorschlagen, die zu verbinden unser Hinkelstein -Programm des Jahres 2025 sein könnte.

Da ich selbst weiterhin, um mit Hans Belting zu sprechen, denke, dass „Niemand weiß, was Kunst ist“, geht es hier nicht um eine „Begriffsdefinition“. Stattdessen gilt für mich (das leicht abgedroschene, aber dennoch nicht falsche Motto: „Der Weg ist das Ziel“. Zumal dies auch gut passt zu unserem aktuellen Februar-Künstlerinnen-Porträt über Bettina Baur (home away from home – oder: “weil jeder Tag zählt…“ – über Bettina Baur), und ihre „Art-Road Way-Kunstschule„. Nun sind wir hier auf dem Art- Road Way – einem Weg, dessen Ziel ungewiss ist, über dessen Startzeitpunkt aber ich kürzlich etwas Neues lernen konnte – vom Krimiautor Sebastian Fitzek (in: „Die Einladung“, 2024):

Jeder Mensch hat zwei Leben – das zweite beginnt, wenn man erkennt , dass man nur eines hat.“ Dialektisch brillant erscheint mir diese selbstwidersprüchlich nur erscheinende Überlegung des mehrminütigen Nachdenkens wert, um sich dann eben der Kunst zuzuwenden. Mit dieser Entscheidung jedenfalls begann mein zweites Leben.

Hier im Hinkelstein versuchen wir, der Kunst näher zu kommen im Spannungsfeld von Gesellschaft und Medien, von virtueller/digitaler und realer Welt – wobei natürlich dieser gängige Gegensatz zuerst mal radikal zu hinterfragen wäre: Vielleicht gab/gibt es diesen gar nicht? Vielleicht ist das halt einfach auch völlig egal?

Der letzte Hinkelstein (Nr. 25 vom 09.02.25) endete mit Johan Grimonprez‘ Aussage „dass die Medien heute nicht mehr die Realität einholen müssen, sondern dass es vielmehr die Realität ist, die heute die Medien einholen muss.“

Dies wollen wir hinterfragen: Vielleicht sind ja die Störungen, das digitale Rauschen der Medien, ein systemimmanenter Teil der realen Wahrnehmungswirklichkeit? Im künstlerischen Konzept des Medienkünstlers Boris Petrovsky taucht immer wieder das Thema der Störung auf, das Nicht-Funktionieren technischer Systeme oder auch der Kommunikation.
Petrovskys Installationen visualisieren immer wieder die Nichtplanbarkeit – oder besser sogar: das unvemeidlche Phänomen des Scheiterns, der systemisch angelegten (notwendigen?) Dysfunktionlität etwa in technischen Prozessen und Abläufen (schauen Sie: The Totol Discourse, 2019) Boris Petrovsky, dessen aktuelle Einzelausstellung in Singen den Tiitel „Boris Petrovsky: | Turbatory.“ trägt, hat mir dazu ein philospohisches Buch geschickt, in welchem der Autor, Markus Rautzenberg, medientheoretische und kommunikationswissenschaftliche Aspekte auf interessante neue Weise verbindet. „Dabei bewegt er sich immer ganz nahe der Kunst – ohne diese explizit zu thematisieren“, so Boris Petrovsky, von dem ich bald Genaueres dazu zu erfahren hoffe.Noch ein loses Ende, auf das wir zurückkommen wollen …

Last but not least: mit seiner Aussage „Kunst ist Resonanz“ hat Prof. Holger Jacob-Friesen, bis 2023 Leiter der Abteilung Sammlung und Wissenschaft sowie leitender Kurator der Kunsthalle Karlsruhe, eine These formuliert, die mir geeignet erscheint, (medien-) gesellschaftliche Wirklichkeit und Kommunikationstheorie so zu integrieren, dass wir mehr darüber lernen können, was Kunst mit uns macht. – noch ein loses Ende:

Bild links: Günter Wagner
Skulptur, 2025

In unserer Künstlerporträtreihe finden wir ja immer wieder Bezugspunkte zur Medientheorie und auch zur Kommunikationstheorie, letztere aufgefrischt (1981) von Jürgen Habermas. Mit seiner „Theorie des kommunikativen Handelns“, in der er unter anderem (den Begriff) Verständigung als immanentes Ziel der Kommunikation in die praktische Philosophie einführt. Über Habermas gelangen wir zwangsläufig wieder einmal zu Hegel und damit zu einem weiteren losen Ende, auf den ich aus ganz aktuellem Anlass zurück (und – OK,OK – damit – endlich! zur Kunst) komme:
Der Bildhauer Günter Wagner hat gerade ein beeindruckendes Ausstellungs- und Projektprogramm für das laufende Jahr 2025 präsentiert:
Mein Künstlerporträt über Günter Wagners Arbeit hat ja den auf Hegel bezogenen Titel:
(Kunst als) Spielraum des Geistes. Auch hierauf werden wir zurückkommen und dann versuchen, die wachsende Zahl loser Enden kreativ zu verbinden.
Was uns dazu bestimmt inspirieren wird ist die Kunst und wir sind ja gerade schon inmitten der

guten Nachrichten im kunstportal-baden-württemberg am Sonntag, dem 16. Februar 2025:

Neu am 16. Februar | Künstler | Günter Wagner | Einzel-Ausstellungen und Ausstellungsbeteilungen; Projekte | Projektplanung 2025 – Günter Wagner
Neu am 16. Februar | bis 23.02.2025: | Städtische Galerie „Fähre“ Bad Saulgau | Bad Saulgauer Konzerte im März 2025: | 09.03.2025; 17 Uhr: | Vater-Sohn-Gitarrenkonzert am 09. März 2025 um 17 Uhr: Michael Hampel und Phileas Baun | 15. März 2025 um 19 Uhr: | Bennewitz Streichquartett
Neu am 16. Februar 2025: | ZKM Karlsruhe | Fr, 25.04 – Sa, 26.04.2025 | Ein Synthie Lovers Festival: | Reconstructing Harald Bode
Neu am 16. Februar | Künstler | Franziska Schemel : | Projektplanung 2025 – Franziska Schemel: 20. – 23.02.2025: Art Karlsruhe …
Neu am 16. Februar | Künstler | Anja Luithle | 10.05. bis Juli 2025: | Einzelausstellung im Kunstraum West Ulm
Neu am 16. Februar 2025: | Newsletter  Hinkelstein: | Sonntag früh frisch auf den Screen: | Hinkelstein 26 | 16.02.2025 | Lose Enden sind der Anfang