Hinkelstein 7, 06.10.2024: Ringe – Teilringe

Katharina Hinsberg | Kunst am Bau-Projekt 2024 in St. Gallen | Ringe – Teilringe: Kunst am Bau von Katharina Hinsberg

Kunst am Bau: Nettiss AG, Oberstraße 153, 9000 St Gallen/Schweiz

CNS-Blech, lasergeschnitten, Farbe: Rucokorr ‚3 in1‘ 
Farbton: NCS S0580-Y – mit Pinsel gestrichen
Ø 228 cm
, 18 Ringe, Ringbreite 63,33 mm (2280 mm : 36)

Zentrales Element des Gebäudes ist ein Turm, der als Glaszylinder ausgebildet ist. Von dort aus erschließen sich horizontal und vertikal die einzelnen Geschosse. Im Zentrum des Turmes befinden sich auf jeder Etage runde Plattformen – zugängliche, offene Foyers zu den einzelnen Büros, und durchlässige Situationen zwischen betrieblichem, privatem und sozialem Raum.

Ein Luftraum zwischen Glasfront und den einzelnen Plattformen verbindet alle Geschosse zu einem gegliederten, durchlässigen Raum. Durch große Glasflächen schaut man von dort in die Stadt, auf die Straße mit Bussen, Rädern, Autos und über eine Vielzahl von Gleisen, mit ein- und ausfahrenden Nah- und Fernzügen. 
Unterschiedliche Bewegungen und Bewegungsformen kommen in dieser Situation zusammen.

Der Turm ist in 18 Segmente gegliedert, die von seiner Spitze, mit der Einteilung seiner Glaselemente, über die einzelnen Plattformen und ihren Bodenbelag, bis zum Eingangsbereich sichtbar sind. ‚Ring-Teilringe‘ ist ein Objekt, welches ich aus der Gliederung dieser zentralen Situation entwickle. Es nutzt, verbindet und markiert den Raum zwischen den einzelnen Etagen und der Glasfassade des Turmes als verschränkenden Bereich zwischen innen und außen sowie innerhalb des Gebäudes.

Eine Kreisfläche aus dünnem Stahlblech wird in 18 konzentrische Kreise und 18 Segmente aufgeteilt. Die Kreise werden so aus dem Blech geschnitten, dass jeder der entstehenden Ringe an eine Kreissegment mit den jeweils nächsten Ringen verbunden bleibt. 
Die Kreisfläche kann durch die Schnitte jetzt Raum greifen: Wenn man das geschnittene Blech langsam auseinanderzieht, stülpt sich ein Ring aus dem anderen, jeder bringt seinerseits den jeweils nächsten Ring hervor. Die Kreisfläche fällt aus ihrer Form, indem sich die Form, immer kleiner werdend, stetig wiederholt. Zu gleich entstehen Ausschnitte, welche das Gebilde durchlässig machen: Aus dem Kreis wird jetzt eine Kette von zusammenhängenden Teilringen und Löchern, die sich – eins ums andere – gegenseitig verschlingen.

Gestalt und Länge des Objektes sind maßgeblich davon bestimmt, in welchen regelmäßigen Abständen die verbindenden Kreissegmente über die Ringe gezählt werden. Dicke, Schwere und Biegsamkeit des Stahlblechs sind Variablen, die dem Material eine eigene gestaltgebende Kraft einräumen. 18 Ringe – Zirkumstanzen. Und der letzte, kleinste Ring ist wiederum ein Kreis.

Mehr Bilder zu diesem Projekt auf der Website der Künstlerin.

Bilder auf dieser Seite: © Katharina Hinsberg, VG Bildkunst Bonn, 2024