Kunst macht sichtbar

01.09.2024: Beitrag in Hinkelstein 2 / 2024

Entwarnung: während uns die Medienwirklichkeit unserer Pop-Kultur die recht reale Gefahr des absoluten kulturellen Niedergangs vor Augen führt, geben wir Entwarnung: Die Kunst bleibt uns erhalten – ein Refugium des Geistes und der Freiheit
– Nachdenken über unsere Kultur.

Alarmszustand Blendend rot | Beängsgtigend sind der heutige Zustand und die aktuelle, fortschreitende Entwicklung unserer Kultur schon lange: Dominiert und getriggert vom Internet geht die Kommerzialisierung unserer Medienwirklichkeit – die vielen als unsere einzige Wirklichkeit erscheint – weiter voran; wer klagt nicht über die unerträgliche Überflutung mit Werbung für alles, überall und ständig?
Die politische Öffentlichkeit, sofern sie noch stattfindet, wird im Netz dominiert von Pop-Stars aller Art – von Taylor Swift über Donald Trump und Elon Musk, von Florian Silbereisen über Björn Höcke bis wer weiß wohin?

Bild oben: Christian Jankowski: Öffentliche Badewanne, (Public Bath), 1992/2024
Serie aus 3 x Inkjet Drucken; Rahmen: Erle, schwarz lasiert, ArtGlas AR70 2mm
Blattmass (H x B): je 21,2 x 30,6 cm; Rahmenmass (H x B): je 22,2 x 31,6 cm
Ed. 1/3 mit Echtheitszertifikat
Hier zum Angebot bei der Auktion am 12.09.2024: Öffentliche Badewanne

Flucht ? | Was tun? Wer es nicht mehr aushält (nicht mehr auszuhalten glaubt), bekommt innerhalb unserer Pop-Kultur auch zahlreiche – oft sehr einladend gestaltende Auswege angeboten:
– mehr oder weiger begabte Influencer:innen zeigen uns, wie wir durch exzessiven Konsum Glück und Identität erringen. Was aber tun, wenn dazu das Geld leider nicht reicht?
– Computerspiele lenken ab von all dem grauen Alltag. Hier finden wir Aufgaben, Gemeinschaft, Freunde im Kampf (Brothers in Arms) und privat – Identität als Avatar. Spielsucht bleibt billig, scheinbar kostenlos, denn die Flatrate haben wir ja sowieso.

Wir empfehlen hierzu einen Film: Steven Spielberg, der bis heute wohl kommerziell erfolgreichste Filmregisseur und- produzent, ist immer und vor allem Künstler geblieben:
Mit dem – eher unbekannten, aber sehr hellsichtigen Film „Ready Player One“ (2028) beschreibt er in dieser Dystopie eine plausible Möglichkeit unserer Zukunft, dem grauen Alltag entfliehen wir in ein virtuelles Parallel-Universum.

Mit Spielberg, der unsere Welt kritisch, aber nie in humorloser Weise beschreibt, sind wir also bei der Kunst.
Ebenfalls spielerisch – und wesentlich ironischer noch arbeitet der in Berlin lebende Aktionskünstler Christian Jankowski (der auch Professor an der Kunstakadmie Stuttgart ist). Mit seiner großartigen Schau in der Kunsthalle Tübingen (02.07. – 30.10.2022: | Christian Jankowski –  I was told to go with the Flow ) hat Jankowski unsere Lebenswelt, die Konsumgesellschaft, direkt in den Blick und aufs Korn genommen. Der Titel der Schau veranschaulicht die Gefahr, dass auch die Kunst von der Popkultur aufgesogen, „integriert“ werden könnte.

Schon während der Ausstellungsdauer ist unser kunstportal-bw-Künstlerporträt entstanden, das zunächst aufgrund von Kommunikationsproblemen nicht veröffentlicht werden konnte: Der im Ausstellungsuntertitel als Travelling Artist bezeichnete Künstler wurde dieser Bezeichnung gerecht und war tatsächlich eine Weile unerreichbar.

Entwarnung:
Wir freuen uns sehr, jetzt – als Septemberporträt – diese Veröffentlichung nachliefern zu können: In unserer streng intuivistischen Vorgehensweise glauben wir, mit kriminalistischer Sicherheit beweisen zu können, dass die Kunst auch weiterhin sicher ist vor der Vereinnahmung durch die Popwelt:
Bitte lesen Sie selbst:
He was told to go with the flow – but the Art says NO, and the Artist
Christian Jankowski says no.