Christina Kubisch. Waves, Walks and Wilderness

ZKM Karlsruhe | 02.10. – 20.10.2024 | Konzert und Electrical Walks | Konzert am 19. Oktober, 20 Uhr

Als eine der wichtigsten Medienkünstler:innen weltweit präsentiert die Komponistin Christina Kubisch einen Querschnitt ihrer Arbeit in Form einer Ausstellung sowie die Uraufführung ihres neuesten Stückes am ZKM. Neben dem Konzert im Kubus und einer dokumentarischen Ausstellung inklusive Hörstationen lädt die Künstlerin zu »Electrical Walks« ein, Stadtspaziergängen, die über spezielle Kopfhörer elektromagnetische Felder hörbar machen. 

Bild links: © Simina Oprescu

Die Künstlerin zu ihrer Arbeit: Anlässlich der Ausstellung »Resonanzen. Körper im elektromagnetischen Feld« (2005) habe ich die elektromagnetischen Felder des ZKM | Karlsruhe zum ersten Mal erforschen können. 2012 und 2013 machte ich dann während der Ausstellung »Sound Art. Sound as a Medium of Art« weitere Aufnahmen. Besondere Entdeckungen waren dabei die alten und neuen Serverräume des ZKM, die permanente Sammlung mit historischen Computerspielen und Videokunst sowie die Umgebung des Gebäudes. Im Rahmen der Verleihung des Giga-Hertz Hauptpreises für elektronische Musik und Klangkunst 2021 konnte ich in den verborgenen Technikräumen des ZKM erneut weiteres Material sammeln. 

Schon vor rund 20 Jahren hatte ich die Idee, aus diesen elektromagnetischen discoveries eine Komposition oder eine Installation zu machen. Tatsächlich flossen in die 2013 im ZKM gezeigte Arbeit »CLOUD« schon Teile meiner elektromagnetischen field recordings mit ein. Der 2023 vergebene Auftrag für eine Fixed Media-Komposition für den Klangdom im Kubus des ZKM kam dann genau im richtigen Moment. Endlich konnte ich die Dokumentation der bisherigen Arbeit mit der Serie der »Electrical Walks« (inzwischen sind es 94 weltweit realisierte Stromspaziergänge) und die »Virtual Walks« aus Oslo (Norwegen) und Tbilisi (Georgien) vorstellen. Bei letzteren kann man zwischen akustischen und magnetischen Klängen am Computer einen Walk aktiv selbst gestalten. Vor allem aber hatte ich Gelegenheit, frei mit den elektromagnetischen Schätzen des ZKM zu arbeiten. Die so entstandene dreiteilige Komposition »Out of Sight« ist für mich wie eine Folge von drei abstrakten Bildern, mit Klangflächen, die intuitiv ausgesucht und überlagert wurden, ohne sie nachträglich elektronisch zu bearbeiten.