Takuro Shibayama. Participatory Sounds

ZKM Karlsruhe | 13.09.2024; 19 Uhr | Denshi Onkyo People Project 2023. 24 Special & Spatial Live @ZKM

Takuro Shibayama war bereits mehrfach als Gastkünstler am ZKM. Dabei entwickelte er ein partizipatives und generatives Kompositionsystem, das auf Erkenntnissen und Modellen der Kognitionswissenschaft beruht. Im Rahmen eines Vortrags und einem anschließenden Konzert gibt er Einblicke in sein künstlerisches und wissenschaftliches Arbeiten. 

Bild links: © Takuro Shibayama

Während seiner Zeit als Gastkünstler und -wissenschaftler am ZKM initiierte und leitete Takuro Shibayama zusammen mit den Dozent:innen Ludger Brümmer, Hiromi Ishii und Benjamin Miller einen Klangmontage-Workshop zur Schaffung elektroakustischer Musik, der die Grundlage seiner weiteren Aktivitäten in Karlsruhe bildet. Anschließend mischten die drei Dozent:innen die entstandenen Fixed Media-Werke der Teilnehmenden neu ab und vollendeten die Gemeinschaftsarbeit. Das entstandene Werk wird am Abend uraufgeführt. Sowohl der Workshop als auch das Konzert sind Teil des »Denshi Onkyo People Project«. 

Das »Denshi Onkyo People Project« ist ein partizipatorisches Projekt mit Fokus auf elektroakustischer Musik. Oftmals gilt dieses Genre in der breiten Öffentlichkeit als „das Unbekannte“ in der Musik. Elektroakustischer Musik bleibt daher ein großes und breit aufgestelltes Publikum verwehrt. Um dem entgegenzuwirken und die besonderen klanglichen Gestaltungsmöglichkeiten dieses Genres sowie die generelle Freude am Musizieren zu vermitteln, gibt Takuro Shibayama Workshops für Interessierte aller Altersstufen und unterschiedlichster Herkünfte – so haben sie die Möglichkeit elektroakustische Musik kennenzulernen. 
Ziel von Takuro Shibayamas ist es, mehr Menschen mit kreativen Vorgängen und Denkprozessen zur Klangschöpfung anzuregen und sie zu aktiven Musikschaffenden zu machen. Shibayamas Lehrmethoden basieren auf Methoden der Kognitionswissenschaft und der Gestaltpsychologie. Teil des Gesamtprojekts ist die Entwicklung eines Konzepts, das auf interdisziplinären Perspektiven der Soziologie und Kulturanthropologie beruht, zur Herausarbeitung der gesellschaftlichen Relevanz elektroakustischer Musik. 

Vor den Uraufführungen führt der japanische Musikwissenwschaftler Yuji Numano in die Besonderheiten des Projekts im Hinblick auf die Geschichte der zeitgenössischen Musik ein. Anschließend hält Takuro Shibayama einen Vortrag über die interdisziplinären Perspektiven des Workshopkonzepts in der Projektpraxis, da diese im Konzert allein nicht vollständig abgebildet werden können. Im Anschluss präsentiert Shibayama eine Filmvorführung der kollaborativen Werke, die 2023 bis 2024 in Zusammenarbeit mit dem Kunstzentrum BankART1929 aus Japan und dem Goethe-Institut Tokio entstanden sind. 
Gleichzeitig werden insgesamt acht Werke, die seit 2023 in Zusammenarbeit mit BankART1929 und dem Goethe-Institut Tokio entstanden sind, sowie ein in Zusammenarbeit mit dem Schwedischen Museum für Darstellende Kunst gestaltetes Werk im Vorraum des Kubus als Video präsentiert.