Kunstverein Friedrichshafen | 05.07. – 01.09.2024
Der chinesische Künstler Xiaopeng Zhou präsentiert mit Swamping sein jahrelanges Interesse an Geologie, besonders am „swamp“ – dem Moor. Dies tut er stets aus der Perspektive eines Amateurs: Zhou beobachtet und lernt. Vor allem aber vertieft er in seinen Zeichnungen den Blick, wechselt die Betrachtungswinkel. Der Künstler zeigt, was vorher unergründlich, nebensächlich oder klein schien in genauen und feinen Bildern. Der naive Blick wird zum kritischen Zeitdokument, zur akribischen Zeichnung, zur Technik des Erlernens und Lehrens, der Aneignung und des Weitergebens zugleich.
Für die Ausstellung Swamping im Kunstverein Friedrichshafen, die gleichzeitig die erste institutionelle Einzelpräsentation seines Werks markiert, fordert der Künstler die Betrachter*innen heraus – der Ausstellungsraum wird zum Display, das eine ungewöhnliche Auseinandersetzung mit seinen Arbeiten voraussetzt. In der Präsentation des zeichnerischen Werks treffen dokumentarischer Feinsinn, Zeitlichkeit überschreitende Imagination und die Spur anthropozäner Installation und Konservierung aufeinander. Zhou kombiniert in seinen Darstellungen paläontologische Wissenschaftserkenntnisse und autodidaktische Beobachtungen.
Xiaopeng Zhou ist 1985 in Guangzhou (China) geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin. Er war 2020–21 Teil des Berliner Programms für Künstler, studierte 2011–2014 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und 2004–2008 an der Guangzhou Akademie der Schönen Künste, Guangzhou, China. Ausstellungen hatte er unter anderem in West Den Haag, The Hague (2023), Taiwan International Video Art Exhibition, Taipei (2023), After the butcher, Berlin (2021), Kunsthaus Dresden, Dresden (2021) und KW Institute for Contemporary Art, Berlin (2021).
Anlässlich der Ausstellung erscheint die Publikation Swamping beim Kunstverein Friedrichshafen. Mit Beiträgen von Miya Yoshida, Seda Pesen und Leyla Valentien-Barnes und einem Vorwort von Marlene A. Schenk.