Nature on my Mind: Charlotte Eschenlohr und Maureen Jeram.

Galerie im Prediger Schwäbisch-Gmünd | 23.09. -26.11.2023 | Nature on my Mind

Installationsansicht „Nature on my Mind“. © Museum im Prediger, Foto: Joachim Haller

Vita Charlotte Eschenlohr und Maureen Jeram

Eröffnung: Freitag, 22. September, 19 Uhr.

Die äußere Natur beeinflusst und prägt immer auch die innere, psychische Natur des Menschen – und umgekehrt. Insofern ist die Bestimmung dessen, was wir uns als Natur vorstellen, immer relativ und gewinnt Prägnanz im Diskursiven. In „Nature on my Mind“ stellen Charlotte Eschenlohr und Maureen Jeram einen solchen Diskurs her. In einem gemeinsam entwickelten, auf den Ausstellungsraum bezogenen Konzept entsteht ein begehbares Gesamtkunstwerk, das die Besucherinnen und Besucher eintauchen lässt in einem Raum voller Überraschungen und Geheimnisse.

Charlotte Eschenlohr / Maureen Jeram, Swanlake, 2023, Mixed media auf Leinwand
© Künstlerinnen

Die Ausstellung gleicht einer sensitiven Reise. Ausgangspunkt und Zentrum bilden zwei von beiden Künstlerinnen speziell für die Schau geschaffene Gemeinschaftswerke. In der Inszenierung mit weiteren Bildern, mit Mirror Acrylics, mit transparenten, raumgliedernden Stoffdrucken und der Bodenarbeit „Flower Field“ visualisieren sich Seelenlandschaften und Stimmungen zu einem Kaleidoskop von Natur als Energie immerwährenden Werdens und Vergehens.

Maureen Jeram: Three Figures, 2015. Oil on canvas, 140 x 190 cm

Den Auftakt in den Ausstellungsparcours gestaltet die Installation „The cave“. Darin gruppieren sich mittel- und großformatige Werke in Öl von Maureen Jeram zu einem Raum intensiver innerer Inspektion. Die Gemälde zeigen stille, unbewegliche, in ihre eigenen Gedanken versunkene Figuren, die in ihrer eigenen Höhle gefangen scheinen. Ihr verhaltenes, in sich gekehrtes Agieren vermittelt ein Gefühl der Einsamkeit. Die Figuren stehen an der Schwelle zu ihrem eigenen Erwachen, um ihr persönliches Gefängnis, die „Höhle ihres Geistes“ (Maureen Jeram), zu überwinden.

Bild links: Charlotte Eschenlohr: Light Chain, 2022; 180 x 130 cm, Mischtechnik auf Leinwand

Mit dem Verlassen der Höhle tritt der Besucher ein in eine andere, gegenläufige Realität – eine Welt voller Farben, Texturen und Blumen, gestaltet von Charlotte Eschenlohr. Im Mittelpunkt steht die ortsspezifische, in dieser Form noch nie realisiert Bodenarbeit „Flower Field“: ein inszeniertes, vier Mal sechs Meter messendes Stück grüne Natur mit fünfzehnhundert blühenden, dicht an dicht stehenden Kunstnelken. Charlotte Eschenlohr bemerkt dazu: „Meine Blumen symbolisieren die Kraft der Gewaltlosigkeit, in Verbindung mit Werten der Humanität und Ökologie“. Flankiert wird die „Flower Field“-Installation von weiteren Arbeiten Charlotte Eschenlohrs – von transparenten, mit Motiven aus der Ausstellung bedruckten Stoffbahnen, sowie mit den Raum spiegelnden Acrylgläsern, die Inskriptionen zum Ausstellungsthema enthalten. Zusammen mit eigenständigen Gemälden der beiden Künstlerinnen entsteht eine physisch durchschreitbare, imaginäre Landschaft.

Die Ausstellung kulminiert in den beiden von den Künstlerinnen eigens geschaffenen Gemeinschaftswerken Swanlake und Hedonistic Honey Bee. Im Spiel mit assoziativ aufgeladenen Symbolen, mit Naturabbreviationen sowie mit Wort- und Satzfragmenten kristallisiert sich, dass sich das, was Natur ist und sein wird, in unserer Haltung ihr gegenüber und unseren Vorstellungen von ihr mitentscheidet – Nature on my Mind.

Charlotte Eschenlohr / Maureen Jeram, Hedonistic Honey Bee, 2023, Mixed Media auf Leinwand, 200 × 400 cm. © Künstlerinnen, Foto: Florian Hubalek.

Vita Charlotte Eschenlohr und Maureen Jeram