Jan-Hendrik Pelz „An Inner Place“ | Rathaus Stuttgart | 25.04. – 26.05.2023
Jan-Hendrik Pelz (*1984 in Filderstadt) präsentiert sein Projekt „An Inner Place“, das während der documenta fifteen in Kassel gezeigt wurde, nun im Rathaus Stuttgart. Pelz hat bis 2015 an der ABK Stuttgart studiert und war Meisterschüler im Weißenhof-Programm.Für „An Inner Place“ porträtierte der Künstler Jan-Hendrik Pelz über zwei Jahre lang mehr als 35 Menschen, die durch Krieg oder Terror zur Flucht gezwungen wurden und nun in Kassel oder Stuttgart leben. Wahrend dem Zeitraum der Documentawurden die lebensgroßen Figuren an verschiedenen Standorten in Kassel gezeigt. Anschließend wurden sie u.a in der Fruchthalle Rastatt, dem Stadtpalais / Museum für Stuttgart, der Zentralbibliothek Kassel oder dem Kloster Lorch gezeigt. Die einzelnen Ölgemälde sind zu lebensgroßen Bild‐Objekten zusammengefügt, eröffnen dadurch den Schritt von der Fläche in den Raum und kommen so, mit den Mitteln der Malerei, zu einer umfassenderen Ansicht der dargestellten Personen.
Bild oben: Jan-Hendrik Pelz: „An Inner Place“ | Foto: Installationsansicht, Fruchthalle Rastatt, Foto: Ivana Škvorčević , 2022
Rathaus Stuttgart (2.Stock) | Marktplatz; 70173 Stuttgart
Öffnungszeiten: montags, dienstags, mittwochs, donnerstags und freitags von 08 – 18 Uhr
In Kooperation mit Aufnahmestellen und Einrichtungen für Geflüchtete kam es zu einer Zusammenarbeit zwischen dem Künstler und den Porträtierten. „An Inner Place“ zeigt die hier angekommenen Menschen, die ein Teil unserer Gesellschaft und Kultur geworden sind. Die Begegnung mit den gemalten Menschen ist auch eine Einladung, sich mit diesen auseinanderzusetzen. Die dargestellten Personen wirken entspannt, in sich gekehrt und halten die Augen geschlossen, wodurch eine ruhige, konzentrierte Atmosphare entsteht. „An Inner Place“ verweist auf einen in Interviews beschriebenen inneren Raum, der Erinnerungen, Sehnsüchte und Hoffnungen beherbergt und auch als Kraft- und Rückzugsort genutzt werden kann. Neben der Bedeutung ihres Tuns bleibt dabei auch offen, was die Porträtierten zusammenführte und was sie verbindet.Pelz selbst stammt aus einer Familie, in der ein Elternteil als Einwanderin aus Osteuropa nach Deutschland kam. Die Frage, welchen Einfluss Flucht und Vertreibung auf den Einzelnen, sowie über Generationen hat, beschäftigt den Künstler in seiner Arbeit seit langer Zeit.
Die Ausstellung ist noch bis 26.05 2023 zu sehen.
Das Projekt wird unterstützt durch: Die Beauftrage der Bundesregierung für Kultur und Medien, NeuStartKultur, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Moving School e.V., Stadt Kassel, Stadt Stuttgart, BBK.