Galerie im Prediger Schwäbisch-Gmünd | 18. Februar – 07. Mai 2023
Man kennt sie weithin: die Bronzefiguren mit den nur allzu menschlichen Zügen von Karl Ulrich Nuss. Figuren, die spürbar aus dem Leben gegriffen sind, die keinem Schönheitsideal huldigen, sondern ungeschminkte Natürlichkeit ausstrahlen. Die lebensechte Natürlichkeit der Figuren ist das Ergebnis des künstlerischen Gestaltungsprozesses, an dessen Anfang der Ton steht. Aus kleinen Batzen modelliert der Bildhauer Schritt für Schritt seine Plastiken. Diese Spuren der formenden Hände spiegeln sich auf den später entstehenden Bronzegüssen wider und lassen deren Oberfläche sehr lebendig wirken.
Der 1943 geborene, seit 1970 in Weinstadt-Strümpfelbach lebende Karl Ulrich Nuss zählt zu den wichtigsten Vertretern der realistisch-figürlichen Plastik des Landes. In selten erlebter Konsequenz ist in seinem nunmehr gut 60 Jahre umspannenden Werk durchgehend Goethes Satz fassbar, wonach „der Mensch dem Menschen das Interessanteste ist und ihn vielleicht ganz allein interessieren sollte“.
Dass Karl Ulrich Nuss die gestalterischen Möglichkeiten seiner Sicht auf das Menschsein bis heute unablässig weiterentwickelt, zeigt eindrücklich die Ausstellung zu seinem 80. Geburtstag in der Galerie im Prediger.
Vita von Karls Ulrich Nuss:
1943 | in Stuttgart geboren |
1961–1964 | Studium an der Staatlichen Höheren Fachschule für das Edelmetallgewerbe Schwäbisch Gmünd. Abschluss als Ziseleur |
1964–1966 | Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg bei Prof. Hans Wimmer |
1967–1970 | Studium an der Hochschule für Bildende Künste Berlin bei Prof. Bernhard Heiliger |
1969 | Meisterschüler bei Prof. Heiliger |
seit 1970 | freischaffender Bildhauer in Strümpfelbach |
1972–1979 | Lehrbeauftragter für „Plastisches Gestalten“ an der Fachhochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd |
2004 | Ehrenprofessor des Landes Baden-Württemberg |
2013 | Ehrenbürger der Stadt Weinstadt |