„Das Geräusch einer Schnecke beim Essen“ – Installation von Eka Bradler

Eka Bradler | Kunstverein Ulm | 19.06. – 10.07.2022 | „natürlichNATUR“ Mitgliederausstellung

Text: Elisabeth Tova Bailey „Das Geräusch einer Schnecke beim Essen“ Verlag Nagel & Kimche
Schnecke: Otmar Hörl

© Künstlerin, VG Bildkunst Bonn, 2022

Brockhaus Konversations-Lexikon, 1895, Band 14, Auszug: Schnirkelschnecken (Helicidae),

die artenreichste (über 10 000) landbewohnende Familie der Lungenschnecken. Man unterscheidet sie am gerippten Kiefer und der sehr dichten und gleichmäßigen Radulabezahnung. Die größte, die Weinbergschnecke (Helix pomatia L.) mit 4 cm hohem und ebenso weitem Haus bildet sich für die Überwinterung einen dicken Kalkdeckel, den sie im Frühjahr wieder abstößt. Verloren gegangene Körperteile wachsen in sehr vollkommener Weise  wieder, Fühler, Augen u.s.w.

Den Schaden, den die Kalkboden bevorzugende große Weinbergschnecke thut, könnte sie leicht mit ihrer eigenen Haut ersetzen, da sie ein ausgezeichnetes Nahrungsmittel ist, das man in Süddeutschland recht zu schätzen weiß. In Schwaben, namentlich in Ulm, werden sie massenhaft in sog. Schneckengärten  gehegt und gehen in Fässern zu 10 000 Stück als Handelsartikel donauabwärts bis Wien. Am besten sind sie im Anfang des Winters, wenn sie ihre Gehäuse mit dem Kalkdeckel geschlossen haben.