Kunstmuseum Singen | 03.07. – 08.09.2022
Toni Schneiders zählt zu den herausragenden Vertretern der »subjektiven Fotografie« und ist einer der stilprägenden Erneuerer der deutschen Nachkriegsfotografie. Längst sind viele seiner Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die für ein »neues Sehen< stehen, Klassiker der modernen Fotografie geworden. Zusammen mit Peter Keetmann, Siegfried Lauterwasser, Wolfgang Reisewitz, Otto Steinert und Ludwig Windstoßer gründete er 1949 die legendäre Avantgarde-Gruppe »fotoform«. Seit den Fünfziger Jahren entwarf er als Reisefotograf mit seinen Aufnahmen von Landschaften, Städten, Bauwerken und Menschen ein neues Bild von der Welt und vom Bodenseeraum. Seit 1952 bis zu seinem Tod 2006 lebte der 1920 in Urbar / Koblenz geborene Kamerameister Toni Schneiders in Bad Schachen / Lindau.
2006 zeigte das Kunstmuseum Singen die letzte große Ausstellung zu Lebzeiten des großen Fotografen. Heute, nach Aufnahme und Erschließung des umfangreichen Archivs und Nachlasses in der Stiftung F.C. Gundlach, Hamburg, zeigt das Kunstmuseum Singen in engster Kooperation mit der Stiftung die umfassende Retrospektive »Schaut her! Toni Schneiders.«. Sie wird auf beiden Ausstellungsgeschossen des Museums gezeigt. Sowohl die ikonischen Bilder, aber auch frühe Arbeiten und späte Reisebilder werden vorgestellt. Sowohl die Bedeutung Toni Schneiders für die Fotografie der Moderne als auch seine Verbindungen in den Bodenseeraum, etwa die Freundschaften mit Julius Bissier oder Heinz Hajek-Halke, werden gewürdigt.
»Die Fotografie hat viele Gesichter! […] Aber ich bin kein Reporter. Mich interessiert es mehr, was ich mit dem vorhandenen Licht anfangen kann, um zu meinen Bildern zu kommen […] und die Menschen und die kleinen und großen Dinge ringsherum mit den Mitteln der Fotografie in eine bildhafte Form zu bringen« (Toni Schneiders).