…und ist inzwischen in Ulm angekommen. Nach ihrem Gastspiel auf der 8. Triennale der Skulptur im schweizerischen Bad Ragaz, hat sie jetzt im Dichterviertel der Donaustadt ihren endgültigen Standort gefunden.
Unübersehbar inmitten eines Altstadtquartiers mit einer lebendigen Struktur aus Kleingewerbe, verschnörkelten Altbauten, sowie Nachkriegshäusern und dem Schubart Gymnasium. Enten schnattern auf der Blau, die sich zwischen der Bebauung und den Relikten der Bundesfestung hindurch schlängelt und setzen den akustischen Gegenpart zu der Skulptur des Ulmer Künstlers Alfred Bradler, die ihre Botschaft ausschließlich über ihre Präsenz übermittelt. Durch ihren expressiven Ausdruck von Lebensfreude und Heiterkeit und ihre leuchtend rote Farbe, nicht durch ihre Höhe von immerhin 2.80 Meter und ein Gewicht von 580 kg. Die renn-SAPRI ist gefühlt immer unterwegs, ist offen für Neues, sie inspiriert und animiert, und ihr Temperament und ihre Agilität sind mitreissend und einfach positiv.
Alfred Bradler im kunstportal-bw
SAPRI weisen den Weg – Alfred Bradler auf der Bad RagARTz 2021
Beitrag von Sigrid Balke
Mit seinen SAPRI Skulpturen bereits weltweit vertreten, bespielt Alfred Bradler derzeit den Schweizer Kurort Bad Ragaz. Der Ort und die Umgebung sind noch bis Ende Oktober Kulisse und Kunstraum für die 8. Auflage der schweizerischen Triennale der Skulptur. 80 Künstler aus zahlreichen Ländern ermöglichen mit ihren rund 400 Skulpturen freien Zugang zur Kunst außerhalb der von ästhetischen Gesetzen determinierten Räume der Kunst – wie Museen oder Galerien.
Ein Sommer voller Kunst, unter freiem Himmel, in der die Kunst den Raum und der Raum die Kunst bestimmt. Ausgewählte Teilnehmer der renommierten Ausstellung sind, neben einigen Neuentdeckungen, etablierte Künstler wie Alfred Bradler und weitere bekannte Namen. Neben seinen SAPRI gehören aufwändige Land-Art Installationen zum umfassenden Oeuvre, mit dem der Künstler international auf sich aufmerksam macht.
Die Skulpturenausstellung Bad RagARTz mit SAPRI zu bespielen, war die konsequente Umsetzung eines Konzepts, das Wege weist. Mit elf SAPRI-Skulpturen den Weg für die Besucher entlang der Achse Bahnhof–Marktplatz in Bad Ragaz, aber auch den Weg zu einem Kunstverständnis, das mit seiner individuellen Interpretation von Street Art die Intention der Ausstellungsinitiatoren und -organisatoren Esther und Rolf Hohmeister durchdacht realisiert.
Aus der Idee des Ehepaares Hohmeister, Kunst aus Museen ins Freie zum Publikum zu bringen, um daraus ein soziales Miteinander entstehen zu lassen, entstand ein in der Kunstszene einmaliges Konzept. Dazu passt SAPRI.
Pralle, pure Lebenslust, unbändige Vitalität, SAPRI. Als Steigerungsform vielleicht nicht dudenkonform, aber treffend. Die auf ihre Konturen reduzierten Figuren mit ihren vermeintlich menschlichen Bezügen und expressiver Gestik wollen inspirieren, animieren. Sie versprühen Heiterkeit, sind erotisch, distanziert, temperamentvoll und immer positiv. Ergänzt wird der Auftritt mit einer SAPRI-Großskulptur vor dem Hintergrund des Ragazer Golfplatzes. Alfred Bradler schafft damit eine kongeniale Verbindung zu den Spielern auf dem Green, greift das Thema Bewegung, Koordination und Konzentration auf und rückt mit der SAPRI die spielerische Seite des Sports in den Fokus.
Ergänzend zur Ausstellung in und um Bad Ragaz findet im Alten Bad Pfäfers das Festival der Kleinskulpturen statt. Im barocken Klostersaal zeigen die Künstler der Triennale ihre Werke komprimiert und im kleinen Format. Alfred Bradler ist mit einer Auswahl unterschiedlicher SAPRI vertreten, von denen einige mit ihren gestischen Konturen speziell für diese Kleinskulpturenausstellung konzipiert wurden und die bisherigen Ausdrucksformen der SAPRI konsistent und mit gewohnter Verve erweitern.
Sigrid Balke
Ausstellungsdauer: bis 31.Oktober
Ausstellungsdauer Kleinskulpturen: bis 17.Oktober