Chaineration Z
01.05. – 03.10.2021 | Städtische Galerie Fruchthalle Rastatt
Lucia Mattes (*1996 in Heidelberg / lebt und arbeitet in Karlsruhe) befasst sich in ihren Arbeiten mit Phänomen der Populär- und Alltagskultur. Sie übersetzt und kommentiert diese mithilfe tradierter künstlerischer Techniken in eine haptische, oft weiche Formgebung. Für Ihre Arbeit auf der Rampe in der Fruchthalle setzt sie sich mit der Memekultur im Internet auseinander. Sie hat in kleinteiliger Handarbeit Wandteppiche gefilzt, die sich mit dem Phänomen Katzenvideos als viraler Erfolgsgeschichte im Internet und Sinnsprüchen als vermeintlichen Lebensweisheiten befassen. Zur Ausstellung auf der Rampe in der Fruchthalle gehört auch die Intervention im Kabinett Kiefer. Mattes wird eine überdimensionale Kette aus Stoff von der Brüstung herab hängen lassen und so die Situation zwischen Monumentalcollage und Museum auf mehreren Ebenen thematisieren. Zum einen wird das Verhältnis von Werk und Raumsituation aufgegriffen, zudem der Prozess der Musealisierung des Werks selbst. Darüber hinaus ist die Kette aus weichem Material auch eine augenzwinkernde Auseinandersetzung mit dem Treueschwur ewiger Bindung, den die Schlösser an Brückengeländern zum Ausdruck bringen.
Lucia Mattes war mit ihren Arbeiten in der Grimmwelt in Kassel (2020), im Kunstverein Fellbach (2019), im Kalinowski-Raum in Karlsruhe (2018) und im Kunstverein Ladenburg (2017) zu sehen. Die Präsentation in der Fruchthalle ist die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlerin.