Soun-Gui Kim: Lazy Clouds


ZKM Karlsruhe | 10.09.2022 – 05.02.2023 | Soun-Gui Kim: Lazy Clouds

© Soun-Gui Kim

ZKM Karlsruhe | Lichthof 1 + 2 | 10.09.2022 – 05.02.2023

Kosten: Museumseintritt

Die Ausstellung »Lazy Clouds« am ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe gibt als erste umfassende Einzelausstellung in Europa einen Überblick zu Soun-Gui Kims Werk von den 1970er-Jahren bis in die Gegenwart.

Schon früh interessiert Soun-Gui Kim sich für die Dekonstruktion der Malerei, für großangelegte Performances, Fotografie, Videoarbeiten im öffentlichen Raum und multimediale Kunst. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch einen hohen partizipativen Charakter aus und sind von vergleichenden Studien der östlichen und westlichen Kultur und Philosophie sowie der Auseinandersetzung mit Sprache beeinflusst. 

Soun-Gui Kim, Piano | Preparé (Prepared Piano),
1985, 2-Kanal-Video (16:9),| 05:56 Min

Der Titel der Ausstellung »Lazy Clouds« referiert auf ein Gedicht sowie einen in Frankreich veröffentlichten Gedichtband der Künstlerin. Gleichzeitig steht er allerdings auch exemplarisch für ihren persönlichen Lebensentwurf. Völlig konträr zum kapitalistisch orientierten Produktivitäts- und Leistungsregime basiert dieser auf dem Konzept der Muße als künstlerisches, kreatives und philosophisches Prinzip. Wie die Wolken, die am Himmel vollkommen frei stets neue Formen finden, widmet sich Soun-Gui Kim ihrer Kunst fernab von vorgegebenen Mustern und Konventionen.

Soun-Gui Kim wird 1946 in Buyeo, Korea, geboren. 1971 schließt sie ihr Kunststudium an der Seoul National University ab und geht als Stipendiatin nach Frankreich, wo sie 1974 eine Professur an der École Nationale d’Art Décoratif in Nizza und später an der École Supérieure des Beaux-Arts in Marseille übernimmt. Weitere Berufungen, u.a. als Gastprofessorin an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg (1985), folgen.

Soun-Gui Kim: Zeichnung | zu Vide&O, 1989,
Wasserfarbe und Bleistift auf Papier, 29,8 x 39,4 cm,
ARARIO Collection.

In den 1980er-Jahren reist Soun-Gui Kim in verschiedenste Länder der Welt und setzt sich intensiv mit der Kultur und der Kunst des Ostens und Westens auseinander. In New York ist sie mit renommierten Videokünstlern wie Nam June Paik, Ko Nakajima, Ira Schneider und Frank Gillette im Austausch. Sie ist Gastgeberin des Festivals »Video&Multimedia: Soun-Gui Kim and Her Invitees« (1986) in Marseilles, an dem Nam June Paik, John Cage und andere teilnehmen.

Seit den späten 1980er-Jahren gewinnen für sie vor allem Fragen, die mit der Ausbreitung des globalen Kapitalismus und den strukturellen Veränderungen der Gesellschaft durch das Internet zusammenhängen, an Wichtigkeit. Heute lebt und arbeitet die Künstlerin auf dem Land in Frankreich nahe Paris und widmet sich dort in Einklang mit der Natur und ihrer Umgebung, ihren Kunstprojekten, die Philosophie, Kunst und Technologie miteinander vereinen. 

Soun-Gui Kim, Konzert von John Cage beim Festival
Video & Multimedia: SounGui Kim and her invitees,
Vielle Charité, Marseille; 1986

Die Ausstellung im ZKM | Karlsruhe wird in Zusammenarbeit mit dem National Museum of Modern and Contemporary Art (MMCA), wo die Retrospektive im Jahr 2019 zu sehen war, und der Arario Gallery in Seoul, Südkorea realisiert.