| Das Museum Ritter reagiert auf den demographischen Wandel innerhalb der Gesellschaft und erweitert das Kunstvermittlungs-angebot für Ältere und Menschen mit Demenz. Ziel ist es, den Betroffenen durch Museumsbesuche die Möglichkeit zu geben, am öffentlichen Leben teilzuhaben und ihre kreativen Fähigkeiten (wieder) zuentdecken. Die Kunsthistorikerin Christine Klenk hat das Vermittlungsprogramm für das Museum Ritter entwickelt.
„Die Auseinandersetzung mit Kunst kann für alte Menschen ein Weg sein, sich uaszudrücken, besonders dann, wenn es mit der Sprache immer schwieriger wird“, erklärt Christine Klenk, die sich im Rahmen einer Weiterbildung im Bereich Kulturgeragogik auf Kunstvermittlung für Ältere spezialisiert hat. Entstanden ist das Vermittlungsangebot aus einem Pilotprojekt mit der Evangelischen Heimstiftung Haus an der Aich in Waldenbuch.
Demenziell veränderte Bewohner des Altenpflegeheims besuchen seit dem Sommer regelmäßig das barrierefrei zugängliche Museum Ritter und erhalten dort ein speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Vermittlungsprogramm von Christine Klenk. Ermutigt durch den Erfolg, weitet das Museum Ritter das Angebot nun aus und bietet es auch anderen Altenpflegeeinrichtungen über die Stadt Waldenbuch hinaus an, um Menschen mit demenziellen Veränderungen einen Zugang zur Kunst zu ermöglichen.
Christine Klenk taucht mit den Teilnehmern in die Welt der ausgestellten Bilder ein und baut über die Bildbetrachtung behutsam Gespräche mit ihnen auf. Ein wichtiges Element hierbei ist das eigenständige kreative Tun. Kleine praktische Übungen dienen dazu, die kognitiven Fähigkeiten zu erhalten und zu stärken. Hierfür stehen beispielsweise Musikinstrumente, farbige Tücher oder das pädagogische Lehrmittel des Schweizer Künstlers Gottfried Honegger „Viseur“ zur Verfügung. Letzteres fordert durch das Legen und Anordnen von farbigen Formen die Auseinandersetzung mit Ästhetik und Kreativität. „Ich bin positiv überrascht, wie interessiert die Teilnehmer auf die Kunst reagieren und welche Empfindungen Gespräche über Kunst bei Ihnen wachrufen“, erzählt Christine Klenk.
Das reine Vermittlungsprogramm dauert 1 Stunde und beinhaltet Werkbetrachtungen sowie kreative Übungen, die im Sitzen ausgeführt werden können. Die Kosten betragen 100 € (inklusive Museumseintritt), maximale Gruppengröße: 12 Personen
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